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Bürgertreffs

Maximilian F. Singer • 28. Juni 2023

Bürgertreff der „Perspektive“ fand große Resonanz!!

 

 

Am Donnerstag, 01.06.2023, fand endlich wieder ein Bürgertreff der Fraktion „Perspektive für Frechen“ nach einer langen, coronabedingten, Pause statt.


Bürgertreffs sind und waren schon immer ein wesentlicher Bestandteil der politischen Arbeit der „Perspektive für Frechen“. Hier wird der direkte Austausch zwischen den Wählerinnen und Wählern und den in der Fraktion handelnden Personen geübt. Informationen aus dem kommunalpolitischen Geschehen in unserer Stadt werden ausgetauscht, oder, wie in diesem Fall, wird den Einwohner*innen der Stadt ein Forum für Diskussionen zu bedeutsamen Themen geboten.


Der große Saal im Hotel Frechener Hof war schnell gefüllt und die bereit gestellten Stühle mussten alsbald ergänzt werden, damit jeder Interessierte einen Sitzplatz bekam. Grund für diesen Andrang war das große Interesse an dem an diesem Abend einzigen Thema: „Austausch über die Erfahrungen mit der Probephase der Fahrradzone in Frechen.“


Bereits in den letzten Ausschusssitzungen (Verkehrs- und Umweltausschuss) war der obligatorische Tagesordnungspunkt der Einwohnerfragestunde gefüllt mit zahlreichen sachlichen und emotionalen Stellungnahmen der betroffenen Anwohner*innen zu diesem Thema.


Eine Unterschriftenaktion im Bereich der Innenstadt wurde durch eine Bürgerinitiative durchgeführt, bei der 500 Unterschriften zusammengetragen und der Verwaltung übergeben wurden. Diese Unterschriftenliste wurde auch im Verlauf des Bürgertreffs dem Moderator und Fraktionsvorsitzenden der „Perspektive für Frechen“, Dieter Zander, überreicht.


Nach einigen einleitenden Worten entwickelte sich rasch eine lebhafte aber disziplinierte Diskussion, in der die verschiedenen Argumente und Sichtweisen auf dieses Thema ausgetauscht wurden.


So wurden zunächst die Beschwerden der betroffenen Bewohner*innen, insbesondere der Klarengrundstraße und Alte Straße vorgetragen. Im Bereich der kleinen Verbindungsstraßen zwischen Freiheitsring und Alte Straße hat die Verkehrsdichte nach eigenen Zählungen exorbitant zugenommen, da durch die eingerichteten Einbahnstraßen der Verkehr zwangsläufig hierüber in das Viertel hinein- bzw. abgleitet wird.


Bewohner*innen der Alte Straße beschweren sich über die länger gewordenen Anfahrten, die dem Klimaschutz dienenden Ziel „Co²-Einsparung“ zuwiderlaufen. Ein ortsansässiger Pflegedienst berichtet von 14.000 Kilometern Mehrbelastung für seine Fahrzeugflotte, unbeachtet der zusätzlichen zeitlichen Aufwendungen.


Auch die unzureichende und teilweise nicht STVO-konforme Beschilderung wurde angeführt. Es seien immer wieder Irritationen und in der Folge „Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmenden“ zu beobachten.


Es wurde aber auch eine stringentere Überwachung der Verkehrssituation durch die Polizei eingefordert (Geschwindigkeitsmessungen, Kontrolle des Einfahrtverbotes für LKW in den kleinen Straßen).


Sowohl die eklatanten handwerklichen Fehler der Stadtverwaltung in Vorbereitung und Einführung des Verkehrsversuchs wurden moniert, als auch der Zeitpunkt des Beginns der Maßnahme. Es ist absehbar, dass durch die Einrichtung von 3-4 Großbaustellen in diesem Bereich im Zeitraum des Verkehrsversuchs zusätzliche Gefahren und Belastungen durch Baufahrzeuge entstehen, die nun auch von den Einschränkungen betroffen sein werden. Das eigentliche Ziel, der Schutz der Radfahrenden kann während der Bauphase gar nicht belastbar betrachtet werden, da diese den Baustellenbereich wohl eher meiden werden. 


Es wurde aber auch von positiven Erfahrungen mit der Einführung des Verkehrsversuches geschildert. Anwohner*innen bestimmter Straßen, die nun zu Einbahnstraßen umfunktioniert wurden, berichteten von weniger Verkehrslärm und weniger gefährlichen Situationen. Es mache seither das Leben dort angenehmer. So wurde beispielsweise durch die Einbahnstraßenregelung auf der Hüchelner Straße das sonst übliche gefährliche Beschleunigen im Bereich vor der Ampel beendet.


Auch der Appell zur Notwendigkeit des Umdenkens der Gesellschaft in einigen Bereichen unseres Lebens, hin zu einer umweltverträglicheren Lebensführung, wurde vorgetragen und im Schlussplädoyer von Dieter Zander auch noch einmal aufgegriffen. „Wenn wir unseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft ermöglichen wollen, müssen wir unser Leben in bestimmten Bereichen umstellen.“ (…) Dennoch müssen die Umstellungsprozesse so gestaltet werden, dass sie Sinn machen“.


Die Perspektive wird daher zunächst einmal die ersten Zahlen der Verkehrszwischenzählung abwarteten. Hieraus wird ein Zwischenfazit seitens der Verwaltung abgeleitet und diskutiert werden. In diesem Zusammenhang werden wir die im Bürgertreff vorgetragenen Argumente und vorgetragenen Kompromissvorschläge (die durch kleine Änderungen ggfls. schnell zu einer gewissen Entspannung der Situation führen könnten), in die weiteren Planungen der politischen Entscheidungsfindung einbringen.


Aus Sicht der Perspektive für Frechen war dieser Abend ein voller Erfolg. Der respektvolle Austausch der unterschiedlichen Positionen war wichtig und notwendig, damit die weitere politische Entscheidung zu diesem Thema nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg, sondern mit Ihnen gemeinsam getroffen werden kann. Eine Art der politischen Arbeit, die die Perspektive für Frechen seit Ihrer Gründung vor 19 Jahren immer wieder in allen politischen Entscheidungsfindungen einfordert und in unserer Stadt Frechen lebt. 


Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre konstruktive Teilnahme und den offenen und regen Austausch.


Dirk Wrhel

Sachkundiger Bürger der Fraktion und

Mitglied des Vorstandes der Wählergemeinschaft

  • Bürgertreff der „Perspektive“ fand große Resonanz!

    Der erste Bürgertreff nach der Corona-Pandemie der Fraktion Perspektive für Frechen im Hotel Frechener Hof (Schützenhaus) fand große Resonanz. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Das lag sicherlich auch am aktuell in Frechen sehr intensiv und durchaus kontrovers diskutierten Thema „Fahrradstraßen“. Erfreulicherweise wurden die Wortbeiträge zu der emotionsbeladenen Thematik sehr sachlich vorgetragen. Befürworter*innen wie Gegner*innen des Probelaufs sind ausgiebig zu Wort gekommen. Im Laufe der Diskussion wurde sehr deutlich, dass die im nördlichen Bereich der Hauptstraße bzw. Fußgängerzone versuchsweise eingeführten Fahrradstraßen sich bei einigen Anwohner*innen vorteilhaft, bei anderen nachteilig ausgewirkt haben.


    Im Wesentlichen wurden kritisiert: 

    Bedingt durch die Einbahnstraßenregelungen hat sich der Verkehr partiell verlagert und auf andere Straßen (z. B. die Klarengrundstr.) konzentriert. Die Lärmbelästigung hat dort enorm zugenommen. Anwohner*innen befürchten Schäden an den teilweise alten Häusern. Zudem sind die Wohnungen über weitere Anfahrtstrecken (Umwege) zu erreichen. Gleiches gilt für Besucher*innen und Ortsunkundige. Das bedingt mehr Emissionen. Dort ansässige Gewerbetreibende fühlen sich beeinträchtigt und benachteiligt. Auch die partiell nicht rechtskonforme wie auch provisorische, optisch störende Beschilderung, speziell für Radfahrende (!!!), wurde moniert. Die Einbahnstraßenregelung verleitet zudem zum Rasen. Diesbezüglich wurden mehr Kontrollen gefordert. Abzuwarten bleibt zudem, wie sich der Abriss des Parkhauses sowie mehrere Großbauprojekte in dem betroffenen Areal auswirken werden. 


    Als vorteilhaft wurde berichtet:

    In den verkehrsberuhigten Bereichen herrscht weniger Lärmbelästigung. Die Wohn- und Lebensqualität haben zugenommen. Der Sicherheitsaspekt für Fahrradfahrende, insbesondere Kinder, wird gelobt. Man kann viel entspannter mit dem Fahrrad zum Einkaufen fahren. Dem Fahrrad wird (endlich) ein größerer Stellenwert gegenüber den Autos eingeräumt. Für die Kita in der Alte Str. bedeutet die Probephase viel mehr Verkehrssicherheit und -beruhigung. 


    Eine Probephase dient bekanntlich dazu, Schwachstellen zu erkennen bzw. zu analysieren, Optimierungen vorzunehmen und Vor-/Nachteile zu eruieren. Insofern warten wir auch mit Spannung auf die Ergebnisse der beabsichtigten Verkehrszählungen. Die Thematik wird uns noch einige Zeit begleiten. Wir jedenfalls werden am Thema dranbleiben und haben den Teilnehmenden versichert, ihre berechtigten Argumente ernst zu nehmen und diese in die politische Diskussion einzubringen. Der nächste Bürgertreff zum Thema wird auf jeden Fall kommen. 


    Wir werden die in der Veranstaltung vorgetragenen Pro- und Kontraargumente der Verwaltung zugänglich machen und in einem zeitnahen Antrag an den Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima (VUA) dringend erforderliche Korrekturen wie z. B. die Überprüfung der Einbahnstraßenregelung in Teilbereichen, vermehrte Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsmessungen, die Anpassung der Beschilderung oder auch die Analyse des durch Verlagerung bedingten erhöhten Verkehrsaufkommens in einigen Straßen beantragen. Wir werden in diesem Kontext auch ein Gesamtfahrradkonzept für das Frechener Stadtgebiet fordern; denn die jetzige Fahrradzone hängt wie eine Insel im Ozean ohne Anbindung an die im Umfeld befindlichen Radwege ziemlich in der Luft. Dabei müssen unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit Straßen identifiziert werden, die sich als Fahrradstraßen besonders eignen würden. Hier denken wir z. B. prioritär an sichere Schulwege. 


    Dieter Zander

    Fraktionsvorsitzender

    03.06.2023

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